Ersatzjagd: durch sinnvolle Ziele zusammenwachsen

Ersatzjagd: durch sinnvolle Ziele zusammenwachsen

Für dich und deinen Hund gibt es Angebote wie Sand am Meer. Woher sollst du wissen, was ihm Spaß macht, guttut und seinem Naturell entspricht?

Gleichzeitig ist deinem Hund nicht egal, wie du ihn beschäftigst: er möchte sinnvolle Ziele verfolgen, von dir lernen und sich entwickeln. Er möchte durch gemeinsame Abenteuer mit dir zusammenwachsen und erleben, dass du ihn verstehst.

Artgerechte Beschäftigung ist kein Hobby.

Für dich vielleicht schon…

... für deinen Hund ist es wichtig, seine Bedürfnisse erfüllt zu sehen. Dafür bist du zuständig.
Da der Hund ein Beutegreifer ist, ist eines dieser Bedürfnisse der Wunsch nach artgerechtem Nahrungserwerbsverhalten: der Jagd auf Beute.

Dein Hund möchte an Beute denken, sie aufspüren, ihr nachhetzen, sie packen, zerreißen, sie mit allen Sinnen erfahren und von ihr träumen. Am liebsten möchte er all das mit dir zusammen erleben, denn du bist seine Nummer Eins.

Die Jagd macht für einen Beutegreifer einen wesentlichen Teil seines Tagesablaufs aus: sie bestimmt seinen Wach- und Schlafrhythmus und hormonelle Abläufe. Sie verbessert seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten und die soziale Zusammenarbeit. Sie generiert ein Gefühl von Sinnhaftigkeit, Selbstsicherheit und Zufriedenheit.

Jagdverhalten zeigen zu dürfen, ist für Hunde kein Nice-To-Have, was sie optional aus ihrem Leben streichen können, wenn es dem Umfeld nicht gefällt. Jagdverhalten ist Bedürfnisbefriedigung für den Beutegreifer Hund.

Es gibt noch viele andere Dinge, die Hunden wichtig sind. Die in der Grafik orange markierten Bedürfnisse werden durch eine artgerechte Beschäftigung unmittelbar befriedigt.

Die Grenzen sind natürlich verschwommen: ruht ein Hund nach der Aktivität, wird auch das Bedürfnis nach Erholung und Schlaf befriedigt. Oder ein Hund kann sich nicht auf das Beschäftigungsangebot einlassen, wenn er sich nicht sicher genug fühlt.

Bedürfnisse greifen wie Puzzleteile ineinander. Fehlt ein Teil, ist das Puzzle unvollständig und nicht stabil.

Es liegt in deiner Verantwortung, die passende Beschäftigung für deinen Hund auszusuchen. Was du mit ihm tust, entscheidet darüber, wie er über dich denkt. Tust und verlangst du Dinge, die er nicht nachvollziehen kann oder bringst du ihm lebenspraktische Fertigkeiten bei?

Daran erkennst du artgerechte Beschäftigung:

  • natürliche Bedürfnisse deines Hundes werden befriedigt
  • die Aktivität macht ohne Belohnung Spaß
  • was ihr tut, ergibt aus Hundesicht Sinn
  • Teamarbeit, Kommunikation und Bindung werden gefördert
  • individuelle Fähigkeiten und Vorlieben werden berücksichtigt und erweitert
  • erzieherische Elemente sind enthalten, die Aktivität hat einen Mehrwert für deinen Hund
  • es gibt keine Leistungsorientierung oder Zwang
  • es geht um den Hund, nicht um Dich (es geht natürlich immer um euch als Team!)

Mit dem Futterbeutel auf Abenteuerjagd

Eine aus Hundesicht extrem sinnvolle und selbstbelohnende Beschäftigung ist gemeinsames Jagen. Deinem Hund das zu ermöglichen ist simpel: lass ihn sein Hundefutter im Futterbeutel (Preydummy®) erbeuten.

Freilebend würde ein Hund sich seine Tagesmahlzeit jagen. Du füllst deshalb die Tagesmahlzeit in einen oder mehrere Futterbeutel und nimmst die Beute(L) mit auf eure Ausflüge. Nun kannst du kreativ werden (oder wie ich auch gerne sage: so richtig ausrasten): Findet Beutel versteckt oder geworfen, im Wasser, vergraben, auf Bäumen und so weiter. Die Welt ist euer Abenteuerspielplatz!

Nach der gemeinsamen Ersatzjagd wird der gesamte Beutelinhalt gegessen, wie bei einer echten Jagd. Gejagt wird einmal täglich. Braucht dein Hund zwei Mahlzeiten am Tag, wird nur eine davon in einer Aktivität erbeutet.

Hier siehst du Aktivitäten, die – entsprechend umgesetzt – die Kriterien für artgerechte Beschäftigung erfüllen:

Aktivitäten mit Futterbeutel

  • Freie Suche
  • Gemeinsame Suche
  • Hetzangel
  • Rätsel
  • Jagility
  • Markieren
  • Revieren
  • Jagdgeschichten
  • Trailhunting

Aktivitäten ohne Futterbeutel

  • Fährtensuche
  • Mantrailing
  • Nasenarbeit
  • Treibball

Falls du dich jetzt fragst, wie das Ganze im Alltag aussehen kann und ob es realistisch umsetzbar ist, schau dir Caras Alltag an.

Zum Abschluss die meistgestellte Frage: fördere ich damit nicht den Jagdtrieb?

Nein. Du befriedigst ein Bedürfnis, was bereits da ist. Der Wunsch, ohne dich jagen zu gehen, wird abnehmen, wenn du Ersatzjagd als Teamaufgabe anbietest.

KURSE FÜR DICH

Beuteljagd Basiskurs

10.1., 17.1., 24.1., 31.1.25 | 15:30-16:30 Uhr
In jeder Stunde gibt es ein anderes Abenteuer für dich und deinen Hund. Neben dem Spaß kommt dabei die Erziehung nicht zu kurz. Der Kurs ist dein Einstieg in die Welt teamorientierter, artgerechter Beschäftigung
MEHR

NaBased® Mantrailing: Workshop

24.11. | 10-12 Uhr
Beim Mantrailing verfolgen du und dein Hund die Geruchsspur einer versteckte Person. Der Workshop ist dein Einstieg
MEHR

Jagdgeschichten

Gruppe (jeden 2. Samstag) | 9-10:30 Uhr
Taucht in eine Jagdgeschichte ein, die euch beide in ihren Bann zieht. Da du selbst nicht weißt, wo deine Beutel versteckt wurden, wird die Suche auch für dich ein authentisches Abenteuer!
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