Fährtensuche oder Mantrailing

Fährtensuche oder Mantrailing

Ist eines der beiden besser, schwerer oder sinnvoller? Was passt zu dir und deinem Hund?

Mantrailing ist Personensuche: Der Hund verfolgt den Geruch eines bestimmten Menschen, bis er ihn findet. Hierbei orientiert er sich an Bodenverletzungen, mikroskopisch kleinen Partikeln und Gasen in der Luft.

Für die Fährtensuche gibt es mehrere Möglichkeiten:

Bei der Jagd folgt der Hund dem Wildgeruch (Haare, Blut, Bodenverletzungen etc.) bis zum Fund des Wildtieres. Im Hundesport soll er den Bodenverletzungen eines Menschen exakt folgen, nicht jedoch dessen Individualgeruch in der Luft. Fährten, die als authentische Ersatzjagd gelegt werden, werden z.B. mit Fährtenwasser getropft, mit Pulver gelegt oder mit einem Futterbeutel gezogen. Hierbei darf der Hund Bodenverletzungen und Gerüche in der Luft zur Suche nutzen.

Der Einfachheit halber vergleiche ich hier Mantrailing (Freizeitbereich) mit authentischer Ersatzjagd.

1. Gemeinsamkeiten 

  • Der Hund folgt einem Geruch bis zum dazu passenden Ziel.
  • Das Equipment ist ein Fährten- oder Trailgeschirr und eine 8m Suchleine. Der Hund ist durchgehend angeleint.
  • Der Mensch gibt Hilfestellungen über Leine und Körpersprache und bringt sich aktiv in das gemeinsame Abenteuer ein. Er übernimmt, wenn die Situation es erfordert und hat die Verantwortung für das Team und das gute Ankommen am Ziel.
  • Der Mensch kann bei besonderen Hindernissen oder Aufgaben punkten (z.B. Türen).
  • Erzieherische Themen können eingebracht werden: Leinenführung bis zum Start, Abwarten, Umweltreize aushalten.
  • Teamarbeit, logisches Denken und Problemlösekompetenz werden gefördert.
  • Der Umgang des Hundes mit Gerüchen im Suchraum verbessert sich. 
  • Das gemeinsame Interesse an der Suche fördert die Bindung zwischen Hund und Mensch.
  • Jagd- und Sozialbedürfnis des Hundes werden befriedigt. Bei der Personensuche wird die Ersatz"beute" (Mensch) nur verwaltet (z.B. zum Auto zurückgebracht). Der Hund isst nach der Aktivität seine Mahlzeit, um die Ersatzjagd hormonell, mental und physiologisch abzuschließen.
  • (keine Sorge: beim richtigen Aufbau wird dein Hund natürlich nicht Jagd auf Menschen machen - Hunde können gut zwischen Ersatzjagd und anderen Kontexten unterscheiden).

2. Unterschiede

Mantrailing:

  • Gesucht wird eine Person, die nicht zur sozialen Gruppe des Hundes gehört. Man braucht also immer eine Person, die man suchen kann.
  • Mantrailing kann therapeutisch bei Hunden eingesetzt werden, die skeptisch oder ängstlich gegenüber Fremden oder Umweltreizen sind.
  • Der Geruch besteht aus Partikeln und Gasen und eventuell Bodenverletzungen. Es gibt kein konkretes Medium an dem besonders viel Duft haftet (z.B. Flüssigkeit auf dem Boden).
  • Klassischerweise wird Mantrailing in urbanem Gebiet gemacht. Im Wald ist es aber auch möglich.
  • Vorteil Mantrailing: Die Versteckperson kann nicht geklaut werden.

Fährte:

  • Man kann sie selbst legen und braucht keine Hilfsperson, die sich versteckt.
  • Es gibt sehr viele Möglichkeiten, eine Fährte zu legen: verschiedene Gerüche und Konsistenzen, mit denen man variieren kann (Tropfen, Pulver, oder duftende Gegenstände). Auch den Abstand der Geruchspunkte zueinander kann man (anders als beim Mantrailing) beeinflussen.
  • Die Geruchsverteilung ist abhängig vom Geruchsmedium. Flüssigkeiten verdunsten oder sickern ein, was ein anderes Geruchsbild im Gelände schafft als Pulver.
  • Eine getropfte Fährte ist weniger flüchtig als die Partikel eines Menschengeruchs. Man kann Fährten länger liegen lassen als Trails.
  • Kann ein Hund gar nichts mit fremden Personen oder Stadt anfangen, kann er bei der Fährtensuche in ruhiger Umgebung mit seinem Menschen erst einmal Selbstvertrauen aufbauen.

Das Beste ist: du musst dich nicht entscheiden. Du kannst deinem Hund sowohl Fährtensuche als auch Mantrailing anbieten. Die Abwechslung sorgt dafür, dass es spannend bleibt!

KURSE FÜR DICH

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Schnupper mal rein: Der Workshop ist dein Einstieg in die Welt der Gerüche.
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